Große Erwartungen hingen in der Luft, gepaart mit großer Vorfreude, galt es doch erstmals mit der nun komplett neuen Segelwäsche an den Start einer Regatta zu gehen.
Nachdem im Frühjahr das neue durchgelattete Groß erstmals angeschlagen wurde, konnten wir im August die neue triradiale Genua in Empfang nehmen – beide aus dem Hydranet gefertigt, einem mit Dyneemafäden verstärkten Dacrontuch, das mehr Formstabilität bei gleichzeitig längerer Lebensdauer verspricht. Die Genua ist, passend zu der im Ankerkasten versteckten Rollreffanlage, bis an das Deck hinunter geschnitten und strahlt pure Sportlichkeit aus – eine wahre Augenfreude.
Samstag morgens gegen 0515 starteten wir von unserem Heimathafen Lignano Richtung Trieste, wo von der Lega Navale Trieste zu der Regatta ‚Coppa Dei Due Fari‘ lud. Die Registrierung musste bis spätestens 1200 erfolgen und so musste bei schwachem Wind aus Ost das Motorgeräusch hingenommen werden, doch die trockene Luft und der rötlich schimmernde Sonnenaufgang hebten die letzten Reste verschlafenen Gemüts in fröhliche Sphären.
Rechtzeitig angekommen wurden wir vom Commodore herzlich begrüßt und der AQUA ein äußerst freundlicher Gast-Liegeplatz angeboten – auch bereiteten uns neue Nachbarn dankenswerter Weise aus entsprechende Ortskenntnis auf die für die Nacht bevorstehende Bora vor – herzlichen Dank.
Der nächste Morgen begann mit einem kurz gehaltenen Briefing um 0900, danach war schnelles Auslaufen angesagt, bei etwa 5 bf wollten wir vor dem für 1100 anberaumten Start die Bojen noch einmal abfahren – zuviel für unsere neue Genua, die bis zu einer Windstärke von 15 kn konstruiert wurde. Nach kurzer Einsichtnahme der Wettersituation entschied man sich für die Fock am Leinenvorstag – nach dem setzen sofort wieder bergen, da in der Schothornkausch die Bandverstärkung gebrochen ist – in der bis zum Start mittlerweile auf rund eine Stunde geschrumpfte Vorbereitungszeit wurde fieberhaft nachgenäht.
Nahezu pünktlich um 1100 ertönt das Startsignal bei Halbwind über eine lange Startlinie und wenig Gedränge, rund 30 Boote großteils mit Regattabooten und ebensolchen Segeln schossen zur ersten Tonne; wir nun doch mit Genua und zweitem Reff im Groß. Die reinen Racer nahezu vollständig im Gleiten waren herrlich anzusehen, aber auch wir hielten beachtlich mit, ein paar Leute mehr auf der Kante hätten sicher noch ihr übriges getan. Die Wettfahrt bestand aus einem Dreieck gefolgt von einem Staberl und war geprägt durch ständiges reffen und ausreffen. Schlussendlich gingen wir als dreizehntes Boot über die Ziellinie – ein beachtliches Ergebnis in Anbetracht der Mitbewerber: vor uns nur reine Regattayachten.
Anschliessend wieder zurück Richtung Heimat, der Wind ließ ständig nach und bald wurde bei entspannter Stimmung der Spi gesetzt und erst an der Ansteuerungstonne von Lignano wieder geborgen, die AQUA wieder klar gemacht und die Heimreise angetreten.
Herzlichen Dank an den Veranstalter und an alle Teilnehmer.