Nach erfolgreicher Teilnahme am Rolex Middle Sea Race musste die Aqua von Malta wieder in heimatliche Gefilde überstellt werden. Die Überstellungscrew flog am Sonntag, dem 28.10.2012, nach Malta um die Aqua in der Marina Excelsior zu übernehmen. Voller Vorfreude auf die kommenden Tage wurde am selben Abend noch mit einem Bier angestoßen und bald schlafen gegangen, denn die folgenden Tage brachten einiges an Arbeit und vor allem auch Wind mit sich.
Am Montag stand einiges am Programm, mal abgesehen von der Besorgung der Backschaft mussten einige Reparaturarbeiten durchgeführt werden. Zu diesem Zweck legte die Aqua im Royal Malta Yacht Club an, wo sie frei liegen durfte bis sämtliche Arbeiten erledigt waren – ein herzliches Dankeschön an den Chef des RMYA George Zammit! Am Nachmittag war die Aqua hergerichtet und mit Proviant versorgt. Vor dem Auslaufen wurden die Dieseltanks beim Tankschiff gefüllt und noch im beeindruckenden Naturhafen von Malta die Segel gesetzt. Bei sechs bis sieben Windstärken und bis zu drei Meter hohen Wellen segelte die Aqua mit Raumwindkurs Richtung Nordost.
Am Vormittag des Dienstag schlief der Westwind ein und die Maschine wurde gestartet, ein wenig Erholung nach einer ersten, anstrengenden Nachtfahrt. Die Sonne schien und die Zeit wurde für astronomische Navigation genutzt. Am Nachmittag kreuzte ein Wal den Kurs der Aqua und so motorte die Crew bis in die Morgenstunden des Mittwoch als der Golf von Tarent erreicht wurde und der schon vorhergesagt Südwind begann.
Bei zunehmendem Wind erreichte die Crew den Capo Santa Maria di Leuca am frühen Nachmittag des Mittwochs. Auf der Höhe von Otranto wurde die Fock geborgen und das dritte Reff in das Groß eingesteckt, Windgeschwindigkeiten bis 35 Knoten und beachtliche Wellen schoben die Aqua auf Kurs platt vor dem Wind sehr flott die Adria hinauf. Mit einbrechender Dunkelheit begann auch der Regen, manchmal schwächer, meistens stärker und Wind, sowie Welle legten weiter zu und drehten auf Südost. So surfte die Aqua mit teilweise knapp 15 Knoten in die Nacht hinein. Gegen Mitternacht wurden die höchsten Windspitzen mit bis zu 55 Knoten erreicht.
Gegen 0200 am Donnerstag, genau zu Wachwechsel, erfolgte der Frontdurchgang, der Regen hörte auf, der Wind drehte nach rechts und wehte mit bis zu 30 Knoten aus Südsüdwest weiter. Dieser blieb der Aqua bis am Nachmittag erhalten, dann schlief er ein und erneut musste die Maschine gestartet werden, eine etwas unglücklicher Verteilung des Windes über die Zeit. In der Abenddämmerung wurde die Insel Palagruza knapp passiert, die Nacht verlief ruhig und die Crew konnte sich ein wenig von den Strapazen der vorigen erholen.
Am Vormittag des Freitag frischte der Wind aus Südwest erneut auf. Bei wechselnden Verhältnissen segelte die Aqua mal mit vier, mal sechs Knoten, mal Richtung West, mal Richtung Nord, aber in Summe doch wieder Richtung heimatlichen Hafen. Am Nachmittag wurde die Maschine gestartet, der Kvarner überquert und bei Einbruch der Nacht die Südspitze Istriens erreicht. Ein wenig unerwartet kam wieder Südwestwind mit bis zu fünf Beaufort auf. So konnte die Aqua noch ein paar Stunden bei ruhigem Wasser mit bis zu acht Knoten durch die Nordadria segeln.
Bei aufgehender Sonne am Morgen des Samstag erreichte die Crew die Marina Punta Faro. Nach dem Anlegen wurde mit einem Bier auf wechselhafte, aber spannende 740 Seemeilen durchs Wasser angestoßen. Danach half die gesamte Crew zusammen, um die Aqua winterfest zu machen – herzlichen Dank für die Unterstützung! Am frühen Nachmittag war die Aqua eingepackt und die Crew wurde von drei Herzensdamen aus Graz abgeholt.
Vielen Dank für die Unterstützung bei den Reparatur- und Einwinterungsarbeiten, für die problemlose Fahrt bei teilweise nicht ganz einfachen Bedingungen und die tolle Stimmung während der letzten fünf Tage.
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