Nach Süden
47:50.0N 5:20.0W
BZ 10. September 2015, 20:00
Nach etwa 3 Wochen in der Biskaya ist die Aqua wieder unterwegs, nach Süden, nach Hause. Gute 3.000 M liegen vor uns, aber wann ist noch ungewiss. Unser nächstes Ziel ist jedenfalls
La Coruna, der galizische Balkon in den Atlantik. Wir hoffen, die Biscaya möglichst rasch zu durchqueren, und dann, von La Coruna aus, möglichst den portugisischen Norder zu gewinnen.
Um 12:00 haben wir abgelegt, bei sonnigem Wetter, ein wenig Wind auf die Nase, recht glattes Wasser. Vorher hat es noch Verabschiedungen gegeben von der Vor-Crew, und auch von Tanja und Tom, die heuer mit ihrer Adrienne zum 5. Mal die Atlantik-Runde beendet haben. Für diese Nacht planen die Grib-Files eher Y, aber morgen kommt ein Tief – mal sehen.
Wind SW, 2-3 kn
See 1
Y, AP
KaK 200°
F 6 kn
log 16.368 M
DTG 293 M
Gegenwind
46:03.0N 6:10.0W
BZ 11. September 2015, 18:45
Noch gestern Abend ist der schwache Gegenwind gekommen, genau aus Richtung Ziel. Bis Vormittag noch unter G dagegen motort, ab Vormittag F, G, dann F, (G), jetzt F, ((G)). Die unangenehme Welle macht uns zu schaffen. Jetzt warten wir sehnlich auf die versprochene Kaltfront – ihr Ausschießer soll uns retten.
Wind SW, 18-20 kn
See 3+ (+)
F, ((G))
KaK 160° (statt 210°)
F 6 kn
log 16.502 M
DTG 183 M
Knapp
44:09.0N 7:52.0W
BZ 12. September 2015, 18:30
aber noch nicht am Ziel. Der Ausschießer ist gekommen, auf die Stunde genau. Unter F, ((G)) sind wir dann 5, 6, 6+ Richtung Ziel gefahren, sehr gut. Aber die Wellen haben es noch nicht gewusst. Dann hat die See etwas nachgelassen, aber leider auch der Wind. Zu langsam für uns. Ab etwa Mittag dann unter Y, G, es wird knapp. Gegen 1700: „Land in Sicht“, aber das Ziel ist noch 60 M weg. Derzeitiges ETA 02:00, und das Taxi muss um 06:00 fahren – knapp eben.
Wind SW, 4 kn
See 2
Y, G
KaK 217°
F 6 kn
log 16.644 M
DTG 49 M
In La Coruna
43:22.1N 8:23.7W
BZ 13.September 2015, 23:15
Um 03:20, bei Regen und Wind, hat die Aqua – fast wie geplant – im Real Club Nautico de La Coruna festgemacht. An einem Fingersteg, der leider viel zu kurz war. Aber – fest ist fest.
Viktoria und Patrick haben uns eingewiesen, und nach einer kurzen Begrüßung ging’s ans Packen, bis 06:00 nur wenig Zeit. Wie bestellt war das Taxi dann da, alles war knapp, aber erledigt. Der Sonntag, meist Regen, dazwischen Sonne, ein bisschen Ausrasten, war mit Klein-Reparaturen ausgefüllt, und einem lästigen Manöver zum Umlegen auf einen geeigneten Liegeplatz. Nach einem kleinen Zwischenfall war dann ein Abendessen in einem einheimischen Lokal am Plan, und morgen soll es weitergehen, nach Süden.
fest in La Coruna, Real Club Nautico de La Coruna
log 16.695 M
Schritt für Schritt
43:06.3N 9:12.8W
BZ 14.September 2015, 23:45
versuchen wir, die Biskaya zu verlassen – nicht einfach. Nach dem Hafentag in Coruna – alle kleinen Reparaturen erfolgreich erledigt – war wieder Kurs angesagt. Aber – so einfach ist es eben nicht. Montag: 15 – 20 kn entgegen Dienstag: 30+ kn dagegen Mittwoch: Biskaya schlecht, Westküste gut?
Also haben wir uns entschlossen, den letzten Rand Biskaya heute zu erledigen, gegen 15 – 20 kn, gegen 3 – 4 m Wellen, und unter Motor. Schritt für Schritt eben. Einziger gegen SW sicherer Hafen ist Muxia, also dort hin!
Ja, und um 23:45 waren wir hier, sehr, sehr mühsam. Aber dafür eine Einsteuerung mit Leitfeuer und Richtfeuer.
Und im Hafen dann: Beschallung, die auch unseren Freunden im Süden alle Ehre machte.
fest in Mugia, Marina Cataventos
log 16.749 M
Im Hafen
43: 06.3N 9: 12.8W
BZ 16.September 2015, 09:00
Den gestrigen Tag haben wir im sicheren Hafen von Muxia verbracht, dabei immer wieder das Wetter beobachtet, in den Grib-Files und in der Natur. Die purpurnen Flecken treiben ganz genau auf Muxia zu, und wir messen – in der Abdeckung hinter Hügeln und Häusern – zeitweise 40 kn. Dazu Nebel, Regen, fliegendes Wasser. Heute Nachmittag soll der Wind abflauen und drehen – schau a mal
noch immer
fest in Mugia, Marina Cataventos
log 16.749 M
Wieder Unterwegs
42:45.8N 9:21.4W
BZ 16.September 2015, 23:00
nach einem weiteren, ermüdenden Hafentag sind wir um 1730 ausgelaufen, zum ersten Zeitpunkt, der einen Kursgewinn nach Süden überhaupt denkbar gemacht hat. Wind 20 kn dagegen, Welle 4-5(+) m dagegen, Regen, extrem mühsam. Aber es gibt Hoffnung, lt. grib werden Wind und Welle schwächer und drehen dann zurück, und wir kommen Richtung Süden – zuerst allerdings nur mit 2, 3 kn.
Ja, für die ersten 5 M nach Süden haben wir dann fast 3 Stunden gebraucht. Nachdem wir den Kurs auf Süd geändert haben, F, ((G)), geht es etwas besser, aber – Wind zwischen 10 und 25 kn, Wellen 5, 6 m, Regen (zum Teil stark), Fahrt zwischen 3 und 8 kn.
Um 2140 Cabo Finisterre passiert, mit ein paar sehr hohen Wellen.
Wind W, 10-20 kn
See 3 – 4(+)
F, ((G))
KaK 180°
F 4+ kn
log 16.777 M
DTG ??? wohin?
Atlantisches Schönwetter
40:44.0N 9:40.0W
BZ 17.September 2015, 20:30
Die letzte Nacht war kalt und regnerisch, mit hohen Wellen, Regengüssen, Wind, zuerst entgegen, dann etwas günstiger. Dann hat der Wind – erwartungsgemäß – nachgelassen, Wellen und Regen nicht so sehr. Mit Motorhilfe sind wir dann dem Morgen entgegengefahren, zuerst etwas Blau, dann wieder Wolkendecke; hohe Wellen, Regengüsse in der Umgebeung.
Am Vormittag haben sich die Wellen etwas beruhigt und gegen Mittag ist es heller geworden. Und dann, am Nachmittag, auf der Breite von Porto – wird es strahlend blau – atlantisches Schönwetter, mit den typischen Wattebauschen. Das haben wir seit der Ansteuerung der Azoren nicht mehr gesehen.
Jetzt motoren wir in der Abendsonne der runden Dünung entlang – immer noch mehrere Meter hoch.Wenig Wind, aber nach den letzten Tagen trotzdem ein Genuss.
Unser Ziel ist jetzt Lissabon; wenn alles passt, kommen wir Freitag Abend an – zum Crewwechsel.
Wind N, 8-10 kn
See wenig, Dünung hoch
Y, (G)
KaK 185°
F 5-6 kn
log 16.896 M
DTG 152 M
In Lissabon
38:42.0N 9:10.0W
BZ 18.September 2015, 20:00
In der Nacht haben sich die Wellen weiter beruhigt, der Wind ist schwach geblieben. Gegen Morgen frischt der Wind auf, 18, 20, 22 kn, dann auch etwas mehr, bei strahlendem Sonnenschein. Unter F, (G) fahren wir sehr tief, trotzdem 6, 7, 8 kn.
Vor Cabo Roca, dem westlichsten Punkt Festland-Europas, wieder Wellen, und wir surfen 9, 10, manchmal mehr. Dann steuern wir in den Tejo ein, matchen ein bisschem mit einem Einheimischen, treffen im Tejo die SAGES unter Vollzeug, und landen, im letzten Sonnenschein, – und nach einigem Hin und Her in der Marina Alcantara.
Jetzt sid wir hier.
Wind N, 8-10 kn
See wenig
fest
log 17.031 M
Noch ein Mal: nach Süden
38:28.0N 9:17.0W
BZ 19.September 2015, 22:00
Nach einem sonnigen, warmen Sommertag, bei strahlend blauem Himmel, sind wir wieder unterwegs, ein letztes Mal nach Süden, zum Cabo Sao Vicente, ca. 90 M entfernt.
Die neue Crew ist gegen 18:00 eingetroffen, unmittelbar darauf hat die Aqua abgelegt, aus dem Doca de Alcantara. Im Tejo noch Segel gesetzt und bei glattem Wasser in die Abendsonne gesegelt.
Unser Ziel ist jetzt Faro, zum nächsten Crew-Wechsel; wenn alles passt, kommen wir Sonntag Abend an.
Jetzt kommt der Wind schwach (und lau) von hinten, und die notwendige Fahrt von 5,5+ erreichen wir nur unter Y.
Wind N, 8-10 kn
See wenig
Y, (G)
KaK 175°
F 5-6 kn
log 17.050 M
DTG 150 M
Ende einer langen Etappe
37:07.2N 8:31.6W
BZ 20.September 2015, 19:00
Seit gestern hat sich leider kein günstiger Wind mehr ergeben, Faro war für uns unerreichbar. Wir haben jetzt auf Portimao umdisponiert, ein malerischer Hafen, voll von Tourismus.
Um 18:45 fest am Receptions-Ponton, alles ok.
Nach gut 3.000 M Atlantik verabschiede ich mich für heuer von der Aqua, und wünsche weiter gute Fahrt.
Freue mich auf ein Wiedersehen im nächsten Frühling.
Wind E, 3 kn
See 0
fest in Portimao
log 17.165 M
Die letzte Nacht im Atlantik
37:06.5N 8:31.5W
BZ 20. Sep. 2015, 2115
Bis auf einen kleinen Versuch der Stille begleitete uns das Motorgeräusch bis um das Cabo de Sao Vicente bis nach Portimao, nahezu ereignislos, bis auf den leisen steten Abschied unserer altgedienten Autopilotelektronik.
Das Wetter herrlich warm, strahlend blauer Himmel, eben noch Sommer.
Am frühen Abend laufen wir in die Bucht von Portimao ein; trotz scheinbar offener Einfahrt liegen bereits knapp dahinter dutzende Ankerlieger in vollkommen ruhigem Wasser, die langen Sandstrände werden durch einzelne Sandsteinblöcke malerisch gegliedert und die Stille ist beinahe unwahrscheinlich – eigentlich ein Plätzchen zum längeren Verweilen.
Nur mit den Taxilenkern in Portugal scheinen wir wenig Glück zu haben. Doch endlich um 2115, nach Verabschiedung der Kämpfer der letzten Woche und Begrüssung unseres neuen Crewmitglieds legen wir bei vollkommener Flaute ab; Ziel Gibraltar und sein zollfreier Diesel. Das Ziel dieser Etappe Palma, das wir schon gut kennen und uns schon auf das dort aussergewöhnliche GinTonic freuen.
Wind SE, 3-4 kn
See 1-2
Y, (G)
KaK 125°
F 5-6 kn
log 17.165 M
DTG 625 M
Wo hört der Atlantik auf?
36:09.6N 6:07.8W
BZ 21. Sep. 2015, 2000
Vielleicht haben wir uns doch verschätzt: das gleichmäßige Motorengeräusch unseres verlässlichen Yanmar begleitet uns seit dem Ablegen in Portimao, nur in vielleicht elektronischen Irrungen zeigt das Windex einen gerade zweistelligen Wert, der mit der Meeresbeobachtung nicht übereinstimmt – hinundwieder Gekräusel. Ein Stückchen weitere Nacht im Atlantik bleibt uns doch noch.
Dafür bleibt viel Zeit, dem Klabautermann durch intensive Suche seiner Verstecke die gebührende Aufmerksamkeit zu schenken … und werden wir noch weiter tun.
Dank unserer Vorgängercrew schwelgen wir im Schlaraffenland – herzlichen Dank.
Jetzt noch rund 45 Meilen bis zur Tankstelle Gibraltar, an der wir ein wenig Schlaf finden werden, um dann die Ersten zu sein. Das britische Frühstück werden wir uns selbst zubereiten, Zutaten dazu unendlich vorhanden. Eventuell fehlt uns ein wenig Pfefferminze, aber das Improvisieren liegt uns ja.
Wind WNW 1-2
See 1
Y, (G)
KaK 116°
F 5-6 kn
log 17.291 M
DTG 460 M
Ein paar Kladdenzeilen mehr
35:51.7N 3:51.6W
BZ 22. Sep. 2015, 2000
Wie erwartet konnten wir kurz nach 0300 an der Tankstelle inGibraltar festmachen, die Einfahrt wie schon die letzten male beeindruckend, gerade in der Nacht. Pünktlich um 0900 sperrte der Tankwart auf, um 1020 dann ablegen, nachdem noch wichtige Grundnahurngsmittel im dutyfree bezogen werden konnten .. denn die nächste Sonne geht sicher unter.
Bereits kurz nach der Bucht begrüßt uns der bereits sehnlichst erwartete Westwind und mit Genua und Groß im haltbaren ersten Reff geht es Richtung Palma. Aus der Gibraltardüse drückt der Wind noch mit Tendenz von Süd und wir legen nahezu Kurs Ost an, dann mit der Zeit müssen wir immer weiter Richtung Süden lenken.
Seit den Morgenstunden begleitet uns eine Dringlichkeitsmeldung, die von einem kleinen treibenden Boot in Alboran Sea berichtet und um Ausguck ersucht. Gegen 1745 sehen wir in der Ferne ein Schiff der Kriegsmarine oder Küstenwache in unserer Kurslinie, dass auffällig ruhig steht, kurz nach 1800 dann rechts von uns ein kleines rotes Schlauchboot mit winkenden Personen. Leichte Kursänderung, Genua bergen, Funkspruch vorbereiten, alles ziemlich unklar. Trotz Rufweite können wir uns nicht verständigen, offensichtlich sechs gesunde junge Männer arabischer Herkunft sind nicht in Seenot, eben dringlich. Das RCC Almeria nimmt dann die Daten auf, schickt ein Aufklärungsflugzeug und dirigiert zuerst den Frachter Jupiter zu dem Schlauchboot, derweilen wir in unmittelbarere Nähe bleiben. Dann wird doch das bereits zuvor gesehene Küstenwachschiff gerufen und Jupiter dreht ab. Als sich dann die Küstenwache bis auf ein halbes Kabel dem Schlauchboot genähert hat, werden wir vom Rescue Coordination Center frei gegeben um unseren alten Kurs wieder aufzunehmen – spannende Sache.
Um 1850 ist der Spuk für uns vorbei, der Adrenalinspiegel noch leicht erhöht – zum Glück waren die Bedingungen nicht schwer. Jetzt geht es weiter unter Genua und einfach gerefften Groß, um den West noch zu nutzen, aber auf dem anderen Bug.
Wind W 5-6
See 2-3
Ge, (G)
KaK 65
F 7-8
log 17.396
DTG 385
noch knapp im Westen
37:05.2N 1:40.6W
BZ 23. Sep. 2015, 2000
Die vergangene Nacht war uns durchwegs warm, weniger der Temperaturen wegen, vielmehr heizte noch das Adrenalin aus der unerwarteten Begegnung sowie die kräftige Ruderarbeit bei bis zu 28 kn tiefer Raume und teils ordentlich schiebenden Wellen.
Kurz nach sechs leider dann doch wieder den Yanmar gestartet, die Gribfiles sollten recht behalten. Dann dreht der Wind beständig auf Ost und nimmt wieder gegen elf wieder segelbare Stärke an, hart am Wind runden wir Cabo de Gata bei herrlichem Sonnenschein. Die abendlichen Wolken bringen allerdings die Thermik zum erliegen und so dröhnt es wieder im Salon dem Ziel? entgegen.
Wind NE 2-3
See 2
Y, (G)
KaK 45
F 5
log 17538
DTG ????
Im Winterlager – spanisch und warm
37:35.79N 0:58.96W
BZ 24. Sep. 2015, 0500
Bei einem Logstand von 17582 machen wir in den noch dunklen Morgenstunden im Real Club de Regata Cartagena längsseits fest. Nach unzähligen Anfragen in Marinas des halben Mittelmeeres haben wir uns entschlossen, unserer Aqua einen Winterliegeplatz den warmen Gefilden Ostspaniens angedeihen zu lassen.
Wenn dann die Sonne aufgeht wird noch ordentlich geputzt und liegetauglich gemacht – und wenn alles gut läuft zumindest einmal im Winter nach dem Rechten gesehen. Die weitere Fahrt planen wir in den nächsten Wochen und wird vermutlich im April des nächsten Jahres angebrochen.
Allen Interessierten danken wir für die Begleitung unserer Fahrt auf diesem Blog. Die nächsten Details veröffentlichen wir wieder auf www.aqua-sailing.at – schönen Winter, frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr
Wind E 1
See 0-1
Fest
log 17582=